In Freienohl „echten Entwicklungsschub“ ausgelöst: Dankeschön an Carl Richard Montag

Freienohl. Etwas Bleibendes zu schaffen – das durchzieht das Leben von Carl Richard Montag wie ein roter Faden. Vor 96 Jahren in Freienohl geboren, widmete er sich als junger Mensch der Malerei und Bildhauerei, bevor er nach dem II. Weltkrieg als Bauherr, Generalplaner und Projektsteuerer bundesweit große private und öffentliche Bauprojekte realisierte. Als Stifter der fünf Montag Stiftungen leistet er einen Beitrag zur Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels. Und auch die zahlreichen Projekte, mit denen der Ortskern Freienohl weiterentwickelt wird, tragen die Handschrift von Carl Richard Montag. Davon konnte er sich bei einem Besuch in seinem Geburtsort jetzt selbst ein Bild machen.

Denn es ist das von Carl Richard Montag geförderte Gesamtkonzept – ein so genanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) – das zum einen die Planungsgrundlage für zahlreiche Projekte in Freienohl zwischen Pausenhof und Nordpark bildete. Und zum anderen ermöglichte das Konzept, das vor 12 Jahren vom renommierten Planungsbüro RMPSL aus Bonn erarbeitet wurde, der Kreis- und Hochschulstadt Meschede, sich bei Land und Bund um Mittel aus Programmen der Städtebauförderung zu bewerben – und somit eine tragfähige Finanzierung für die Maßnahmen zu schaffen. „Aus den Anregungen von ihnen ist hier sehr viel entstanden“, würdigte Bürgermeister Christoph Weber das Wirken Carl Richard Montags für seinen Geburtsort und sprach ein ausdrückliches Dankeschön aus: „Ihr Engagement hier hat für entscheidende Weichenstellungen im Ort gesorgt.“

Durch ein Interview für die Zeitschrift „Sauerland“ des Sauerländer Heimatbundes, das Dr. Harald Gampe 2013 mit Carl Richard Montag an dessen Wohnsitz in Bonn führte, wurde dieser auf die Aktivitäten des Fördervereins Freiheit Freienohl aufmerksam – insbesondere die geplante Umgestaltung des Pausenhofes. Carl Richard Montag unterstützte die Arbeit des Fördervereins finanziell und ideell – bis hin zur Erstellung des ISEK und die Weiterentwicklung des Pausenhofes selbst.

Schritt für Schritt wurden dann ab 2015 weitere Bestandteile des Gesamtkonzeptes umgesetzt: Das Amtshaus Freienohl erhielt ein Plus an Barrierefreiheit und energetischer Sanierung, der Abriss einer Alt-Immobilie in der Nikolausstraße eröffnete neue Sichtbeziehungen im Kirchenumfeld. Nach einer Anpassung des ISEK und der Erarbeitung eines neuen Gesamtplans durch das Büro [f] landschaftsarchitektur aus Bonn wurden dann ab dem Jahr 2021 weitere Maßnahmen umgesetzt. Umgestaltet wurde 2023 der Marktplatz; eine neue Treppenanlage bietet seitdem eine verbesserte Erreichbarkeit der St.-Nikolaus-Grundschule durch den Südpark. Mit der Umgestaltung des Südparks selbst wurde auch die Bepflanzung neugestaltet. Im Anschluss erfolgte im Jahr 2025 eine Umgestaltung des Schulhofes an der Grundschule, der nun mehr Barrierefreiheit, Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen und auch Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bietet. Neu ist ebenso ein Fußweg zum Friedhofsweg und zur besseren Erreichbarkeit der Bushaltestelle an der Konrad-Adenauer-Straße; auf einer Grünfläche unterhalb der Schützenhalle hat die Schule im Rahmen eines Naturschutzprojektes zahlreiche Bäume gepflanzt.

Erweitert worden ist der Parkplatz an der Hohen Fohr zum „Kiss & Ride-Parkplatz“, der den Kindern einen sicheren – und beleuchteten – Weg vom elterlichen Auto zur Schule ermöglicht. In Zukunft soll noch der Abzweig der Straße Hohe Fohr in die Breite Straße umgestaltet werden, um die Sichtbeziehungen weiter zu verbessern. Grundgedanke des „Gesamtpakets“: Ein moderner Ortskern mit Aufenthaltsqualität, einer hohen Funktionalität, klaren Sichtachsen und mehr Grün. Rund 1,8 Mio. Euro sind in die Maßnahmen geflossen – rund 1,1 Millionen Euro davon sind Fördermittel von Land und Bund. Bürgermeister Christoph Weber: „Ideen und Engagement von Carl Richard Montag haben hier einen echten Entwicklungsschub ausgelöst, der den Menschen und dem Gesamtort Freienohl zugutekommt.“

Die Verbindung von Carl Richard Montag und seinem Geburtsort Freienohl reicht aber noch weiter. Zu seinem 95. Geburtstag schenkte ihm der Förderverein als Dankeschön für seine Unterstützung eine heimische Eiche, die nun den Montag Campus in Bonn ziert. Das Gegengeschenk folgte prompt: 96 junge „Montag Eichen“, die nun am Küppel in Freienohl gepflanzt wurden – mit Sitzbänken, die zu Gespräch und Verweilen einladen sowie einer wunderbaren Sicht auf Freienohl. „Das Teilen ist so wichtig“, sagt Carl Richard Montag – ausdrücklich gehöre dazu auch die Freude: „Es muss uns gelingen, dass die Menschen Freude haben, dass sie an die Werte erinnert werden, die uns verbinden.“ Sein Appell: „Jedem Menschen sollte es möglich werden, Selbstvertrauen zu entwickeln – denn nur so kann man selbst handeln und gestalten, um glücklich zu werden.“