Meschede. Johannes von Nepomuk hat einen neuen Paten: Werner Preugschas wird die Statue des Heiligen an der Ruhrbrücke in Meschede ab sofort im Auge behalten. Der Patenschaftsvertrag wurde von ihm und Bürgermeister Christoph Weber unterzeichnet und gilt seit dem 1. Mai.
Werner Preugschas, der sich in der Historie Meschedes als Stadtführer bestens auskennt, verpflichtet sich mit der Übernahme der Patenschaft zur „ehrenamtlichen äußerlichen Begutachtung der Statue“. Der Mescheder kennt die Figur schon sein Leben lang – denn sie stand schon immer an der Ruhrbrücke im Stadtkern. 1751 wurde die Statue des Prager Priesters zunächst auf der Brücke, nach dem Krieg, den sie unbeschadet überstand, neben der Brücke aufgestellt.
Wenige Jahre zuvor, 1729, war „der Nepomuk“, wie er in Meschede seit Generationen genannt wird, heiliggesprochen worden – er gilt unter anderem als Schutzpatron von Brücken und des Beichtgeheimnisses. Wie beliebt er in den folgenden Jahren war, zeigen die zahlreichen Nepomuk-Statuen – unter anderem in Calle an der Brücke, in Laer (früher an der Brücke, heute an der Kapelle) sowie in Grevenstein. Außerdem gibt es die St.-Nepomuk-Kapelle in Mosebolle. Auch am Ortseingang von Olpe steht ein Nepomuk – diese Statue ist jedoch wesentlich jünger.
Werner Preugschas nimmt die Statue künftig regelmäßig in Augenschein. Kleinigkeiten wie das Zurückschneiden von Efeu oder das Entfernen von Löwenzahn am Fuß des Sockels übernimmt er selbst: „Da ist ja nicht viel zu tun“, sagt der Rentner bescheiden. Wichtig ist, dass er auch Grünbelag wie Moos, Risse oder Beschädigungen an dem Baudenkmal im Blick hat: Bei Veränderungen informiert der engagierte Stadtführer das Denkmalamt. Um notwendige Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen kümmert sich dann die Stadt Meschede.
Annika Dollberg, bei der Stadt Meschede zuständig für den Denkmalschutz, freut sich, wenn Bürgerinnen und Bürger sich um solche Denkmäler wie den Nepomuk kümmern: „Das zeigt ja auch eine Wertschätzung für das Objekt.“ Es gibt bereits ein weiteres Patenprojekt: Der Pulverturm und die Flächen rundherum werden ehrenamtlich von der Böllerkommission der Schützengemeinschaft Meschede-Nord gepflegt.
Weitere Patinnen und Paten für andere Denkmäler sind willkommen: Interessierte können sich bei Annika Dollberg per Telefon 0291/205275 oder per E-Mail an annika.dollberg@meschede.de melden.